Muotathal – Eine Forschungshochburg in der Innerschweiz

Am Donnerstag, 21. September 2016, versammelten sich alle Primar- und Oberstufenlehrpersonen von Muotathal zu einer gemeinsamen, schulhausinternen Weiterbildung. Unser „Knochenjäger" und national bekannte Fachmann Imhof Walter, selber Primarlehrer an der Primarschule Muotathal, leitete gekonnt durch den Tag.

Imhof Walter erzählte uns im ersten Teil davon, wie die Höhlenforschung im Dienste der Wissenschaft steht. Wegen seines Wissensdranges, jede noch so kleine Höhle nach Knochen und anderen Resten abzusuchen, hatte er schon einige archäologische Sensationen an den Tag gefördert. Für uns Laien sahen die Fundstücke oft nur wie ein normaler Stein aus. Er hingegen erkannte darin einen Zahn oder ein Teilfragment eines Kiefers. Im zweiten Teil erzählte uns der Archäologe Urs Leuzinger von den Ausgrabungen bei der Berglibalm. Er gab als erstes zu, dass weder er noch Walter Imhof die eigentlichen Entdecker des Fundortes waren. Ein Dachs hatte die ersten Knochen an die Oberfläche gescharrt. In einem kurzweiligen und sehr interessanten Vortrag erklärte er uns, wie bei einer solchen Ausgrabung vorgegangen wird. Die wenigsten von uns wussten zum Beispiel, dass nur ein kleiner Teil ausgegraben wurde. Der Rest des Feldes wird für zukünftige Archäologen auf-gehoben, um dann mit besseren und ausgereifteren Untersuchungsmethoden unsere Vergangenheit erforschen zu können.

Nach heutigen Erkenntnissen diente die Berglibalm als Basis für Jagdausflüge im Muotatal. Bei ihren ausgedehnten Ausflügen gab ihnen der Unterstand Schutz vor der Witterung und auch vor wilden Tieren.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen ging es dann in Kleingruppen ins Lauiloch. Auch hier hatte Imhof Walter alte Bärenknochen gefunden. Je nach Kondition der Gruppe führten dann die jeweiligen Gruppenleiter, Mitglieder der Hölllochgruppe Muotathal HGM, die Lehrerinnen und Lehrer mehr oder weniger weit in die Höhle. Müde und mit sehr vielen Eindrücken endete die Veranstaltung im Restaurant Sigristenhaus bei einem Kaffee.

Walter - Herzlichen Dank für die Organisation und Durchführung dieses Anlasses.

Text und Foto: Xaver Rickenbacher